Markt statt Politik
Seit dem Einstieg von Carlos Slim galt Hannes Ametsreiter als angezählt.
Seit dem Einstieg von Carlos Slim in der Telekom galt Hannes Ametsreiter als angezählt. Zu unterschiedlich waren die Vorstellungen des Vorstandschefs und der neuen Mehrheitseigentümer. Im Vorjahr waren dann auch noch die Zahlen schlecht. Zu behaupten, dass die Mexikaner Schuld am Abgang haben, ist daher zu kurz gegriffen. Auch bei österreichischen Investoren wäre in dieser Situation eine Trennung sehr wahrscheinlich gewesen.
Bevor man Geldgeber, vor allem aus dem Ausland, und Privatisierungen verteufelt, sei erinnert: Die Telekom brauchte für die teuren neuen Handyfrequenzen und die weitere Expansion im Südosten Geld. Bei der Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro zahlte Slim 600 Millionen Euro, die Staatsholding nur 290 Millionen. Wäre der Staat noch Alleineigentümer, hätte er mit seinem klammen Budget den gesamten Betrag stemmen müssen. Der nächste Streit in der Koalition und wohl eine Nicht-Entscheidung wären die Folge gewesen. Damit wäre die TA langfristig erst recht zum – dann billigen – Übernahmekandidaten geworden.
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