Geld alleine wird nicht reichen

Wer Krisen-Staaten helfen will, gibt neben den Milliarden auch Wissen.
Philipp Hacker-Walton

Philipp Hacker-Walton

Solidarität wird in Europa mitunter als reine Geld-Umverteilung missverstanden.

von Philipp Hacker-Walton

über EU-Förderungen

Man mag es kaum glauben: Da beschließen die EU-Regierungen einen Milliarden-Topf für die Jugendbeschäftigung – und dann schaffen es im ersten Jahr gerade einmal zwei Länder, das Geld mit passenden Projekten in Brüssel "abzuholen". In Griechenland und Spanien, wo die Jugendarbeitslosigkeit am höchsten ist, ist noch kein Cent für die Jungen angekommen.

Dass einige Regierungen ihre "Hausaufgaben" nicht gemacht haben, ist offensichtlich. Nur ist es nicht alleine ihr Problem: Wenn in einigen EU-Staaten eine "verlorene Generation" heranzuwachsen droht, geht uns das alle etwas an.

Diese Solidarität wird in Europa zwar oft beschworen, aber nicht ganz so oft gelebt. Und mitunter als reine Geld-Umverteilung missverstanden: Zu lange wurden Fördergelder zu locker vergeben; zu oft wurden Augen zugedrückt, wenn Reformen langsamer kamen oder gar nicht.

Ein Bärendienst: Heute kämpfen die Krisenländer mit dem Reformstau – und sind auch wegen ihm nicht in der Lage, an die Mittel zu kommen, die mittlerweile knapp sind und daher besser kontrolliert. Wer helfen will, schickt zuerst Experten – und dann einen dicken Scheck hinterher.

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