Gefühl in den Fingerspitzen

Michael Bachner

Michael Bachner

Wenn die Post jedem Mitarbeiter mehr als 725 Euro Gewinnprämie auszahlt, hat das schon eher Vorbildcharakter.

von Mag. Michael Bachner

über Fingerspitzengefühl

Im Superwahljahr 2013 wird von den Regierenden viel Fingerspitzengefühl gefragt sein, um die massive Unzufriedenheit mit „denen da oben“ nicht zu einem Festspiel für Strache und Stronach werden zu lassen. Fingerspitzengefühl insofern, als die Staatskasse leer ist und das Budget saniert gehört, obwohl es jeden Minister jucken würde Wahlzuckerln zu verteilen.

Immer drängender wird das Problem der hohen Preise in fast allen Lebensbereichen: Beim Tanken oder beim Einkaufen, vom Skifahren in den Winterferien bis zu den Wohn- und Energiekosten, Monat für Monat. Kaum jemand glaubt die offizielle Inflationsstatistik. Die gefühlte Teuerung liegt doppelt oder dreifach so hoch – also bald im zweistelligen Bereich.

Fingerspitzengefühl ist auch seitens der Unternehmen gefordert. Kündigungen und Lohnkürzungen noch knapp vor Weihnachten gefährden den sozialen Frieden. Wenn die Post jedem Mitarbeiter mehr als 725 Euro Gewinnprämie auszahlt, hat das schon eher Vorbildcharakter. Wenn sich die Bank Austria bei ihren frustrierten Online-Kunden mit einem 30-Euro-Einkaufsgutschein entschuldigt, hört man das Murren über den geringen Betrag hingegen sofort. Die Hoffnung lebt, dass wenigstens der Download des Gutscheins klaglos funktioniert.

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