Elektroautos kommen um Jahre zu früh

Warum der Abgesang auf den Diesel voreilig ist und das E-Auto noch Startschwierigkeiten hat.
Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

So toll umweltfreundlich ist ein E-Antrieb nicht

von Mag. Robert Kleedorfer

über den Dieselskandal

Kartellvorwürfe und der nicht enden wollende Abgasskandal: Der Lack der einst stolzen deutschen Autoindustrie ist ab. Zu lange hat sie unter Duldung der Politik vertuscht, dass Verbrennungsmotoren weitaus mehr Dreck rausblasen als angegeben. Umweltschützer sowie einige Experten und Politiker machen insbesondere gegen den Diesel mobil und propagieren den raschen Umstieg auf das Elektroauto. Helfen sollen dabei höhere Steuern auf Diesel und Fahrverbote. Wie dann Pendler künftig zu ihrer Arbeit kommen oder sich die deutlich teureren E-Autos leisten können, bleibt unerwähnt. Ebenso, wie Autobesitzer daheim und am Arbeitsplatz mangels Infrastruktur ihre Vehikel aufladen können.

Apropos Arbeit: In Österreich sind Zehntausende Menschen in der Autoindustrie beschäftigt. Sie liefern ganze Motoren, etwa bei BMW oder Opel, und Komponenten zu den Herstellern. Das Aus für den Diesel würde auch das Aus für Tausende Jobs bedeuten. So schnell kann eine ganze Industrie nicht auf den Elektroantrieb umsteigen; ohnehin benötigt dieser weniger Teile als ein Verbrennungsmotor und somit in Folge Arbeitsplätze.

Hinzu kommt: So toll umweltfreundlich ist ein E-Antrieb nicht. Laut einer Studie rechnet er sich in der CO2-Bilanz gegenüber dem Verbrennungsmotor erst nach acht Jahren. Denn es entsteht enorm viel Kohlenstoffdioxid bei der Produktion der Batterien. Die in diesen enthaltenen Metalle Lithium und Kobalt sind zudem selten, ihr Abbau teuer und zerstört ganze Landstriche in Afrika und Asien. Und auch Österreich wird sich neue Energiestrategien überlegen müssen. Eine Million E-Autos benötigen so viel Energie wie zwei neue Donaukraftwerke produzieren.

Wer sich also für das E-Auto starkmacht, sollte auch Ideen und Lösungen für all diese Probleme parat haben.

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