Der Scheich auf Zimmer 405

Reisen zur neuen Hüfte und zur Idealfigur sind ein Riesengeschäft – leider auch für dubiose Gestalten.
Simone Hoepke

Simone Hoepke

Dubiose Krankenschlepper nutzen die Notsituationen von Schwerkranken aus.

von Mag. Simone Hoepke

über den Medizintourismus

Die Weg zur Idealfigur führt Amis gern nach Cancún. In Mexiko gibt es Spitäler, die ungewollten Hüftspeck relativ günstig absaugen – Shuttle Service vom Flughafen inklusive. Indische Spitäler werben damit, Männern von Welt ihre alte Haarpracht zurückzuzaubern, Scheichs jetten in Münchener Spitäler, Deutsche erkennen Hüften für Niederländer als Geschäftsfeld. Der Schönheits- und Gesundheitstourismus boomt, allen voran in Singapur und den USA. (siehe auch hier)

Für die einen ist die Behandlung im Ausland eine Prestigefrage, für andere eine Überlebensfrage. Weil in ihrem Heimatland das Know-how zur Behandlung fehlt oder weil sich das Warten auf einen OP-Termin über Monate zieht. Solche Notsituationen von Schwerkranken nutzen dubiose Krankenschlepper aus. Sie kassieren Unsummen, um Patienten an Spezialisten im Westen zu vermitteln. Ein gefährliches Spiel, wenn selbst ernannte Agenten weder die erforderliche Sprach- noch Fachkenntnis mitbringen.

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