Sexismus-Debatte auf ORFIII: "Besonders konstruktiv"

"Oberbucher schaut fern": ORFIII-Moderator Heinz Sichrovsky lieferte grenzwertige Beiträge zur Debatte.
Nina Oberbucher

Nina Oberbucher

Wer sich diese Woche in der ORFIII-Literatursendung „erLesen“ die neuesten Buchtipps holen wollte, hatte mitunter Schwierigkeiten, sich auf selbige zu konzentrieren. Ob der Kommentare von Moderator Heinz Sichrovsky zur Sexismus-Debatte.

Von seinem ersten Studiogast, der 91-jährigen Schauspielerin Waltraut Haas, wollte er wissen: „Verstehen Sie überhaupt die MeToo-Debatte?“ Er selbst tue sich da nämlich schwer, denn: „Ich werde zu meinem großen Bedauern selten bedrängt.“

Und überhaupt, Kevin Spacey. Ein großer Schauspieler, der seit den Missbrauchsvorwürfen „erledigt“ sei. „Ist das nicht ein bisschen überzogen, was hier passiert?“, fragte der Moderator.

Auch über die Ex-Abgeordnete Sigrid Maurer, die anzügliche und beleidigende Nachrichten via Facebook bekommen hatte und schließlich selbst wegen übler Nachrede vor Gericht gelandet war, äußerte sich Sichrovsky: „Jetzt, was ist mit der Dame los? Mir kommt die immer wie ein grünes It-Girl vor. Ich sehe keine Substanz hinter der ganzen Rebellion und wie die jetzt diesen Bierwirten dermaßen dilettantisch vorführt, dass sie dann vor Gericht kommt und einen Präzedenzfall schafft ... Also, ich weiß nicht recht.“ Ob das „besonders konstruktiv“ sei?

Das fragt man sich als Zuschauer bei diesem Beitrag allerdings auch. Ist ja vielleicht manchmal doch nicht so blöd, dass Sendungen nicht ewig in der TVthek bleiben dürfen.

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