Die Pranger-Beichte diente der Selbsterhöhung der Richtigdenker.

von Mag. Michael Huber

über Stefan Petzner bei "Willkommen Österreich"

Über die Intimpräferenzen des einstigen Haider-Vertrauten Stefan Petzner gibt es viele Vermutungen. Der Verdacht, dass neben ausgeprägtem Emotional-Exhibitionismus auch Masochismus dazu zählt, wurde durch Petzners Auftritt bei „Willkommen Österreich“ am Dienstag bestärkt. Da ließ sich der zum Populismus-Kritiker gewandelte Ex-Populist von den Moderatoren Grissemann und Stermann öffentlich auspeitschen.

Nun darf man Petzners Saulus-Paulus-Geschichte durchaus anzweifeln und seine freimütig eingestandene Praxis, einst wider besseres Wissen schmutzige Kampagnen gefahren zu haben, mies finden. In „Willkommen Österreich“ diente die Pranger-Beichte aber primär der moralischen Selbsterhöhung der vom Moderatorenduo verkörperten Richtigdenker. Dass Schauspielerin Pia Hierzegger danach quasi als Lichtgestalt der Bobo-Community präsentiert wurde, verstärkte dies noch. Es bleibt die Frage, ob Petzner wirklich glaubt, sich durch derlei Auftritte an das urbane Publikum anbiedern zu können.

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