Keine Sterne in Wien

Marco Weise

Marco Weise

Überall blinkt und leuchtet es. Irgendjemand hat immer Vollbeleuchtung.

von Marco Weise

über die zunehmende Lichtverschmutzung.

Die Milchstraße, der Große Wagen und – schau, dort drüben! – der Polarstern. Lange ist es her, als man gen wolkenlosen Himmel schauen und sich einfach in andere, fremde Galaxien träumen konnte. Denn für solche Sternstunden des Lebens ist es in einer Großstadt einfach zu hell. Aber ich bin keineswegs der Einzige, der nichts mehr da oben sieht, dem der Blick auf die Sterne verwehrt bleibt: Immer mehr Menschen auf der Welt haben nur noch einen trüben Blick auf den Sternenhimmel, weiß eine Studie zu berichten. Ursache ist die zunehmende Lichtverschmutzung. Überall blinkt und leuchtet es. Irgendjemand hat immer Vollbeleuchtung. Über 80 Prozent der Weltbevölkerung leben unter einem mehr oder weniger lichtverschmutzten Himmel. Mehr als ein Drittel der Erdbevölkerung könne vom Wohnort aus die Milchstraße nicht mehr sehen, in Europa seien es 60 Prozent. Traurig.Man sollte darauf reagieren und das „Kino unter Sternen“, das heute Abend am Karlsplatz eröffnet wird und heuer sein 20-jähriges Jubiläum feiert, umbenennen. Meine Vorschläge wären: „Kino an der Straßenbeleuchtung“ oder „Kino im Neonlicht“.

Kommentare