Electric Spring: Elektronisches Knistern im MQ

Verschwindet mit Mailath-Pokorny auch das Electric Spring?
Marco Weise

Marco Weise

Der Frühling ist da und mit ihm das „Electric Spring“ im Wiener MuseumsQuartier. Das 2015 von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny ( SPÖ) ins Leben gerufene Minifestival haben damals viele als Wahl-Zuckerl bezeichnet. Irgendwie auch zu Recht, denn die Verantwortlichen hatten für dieses Genre, diese Szene jahrelang kein Ohr, kein Geld übrig, und dann öffnet sich – rein zufällig natürlich – kurz vor der Landtags- und Gemeinderatswahl das Börserl, um die heimische Elektronik-Szene hochleben zu lassen. So auch heuer.

Eröffnet wurde das zweitägige Gratisfestival Donnerstagabend mit einem MQ-Hofkonzert vom Wiener Nachwuchs-Rapper Jugo Ürdens, der in seinem Song „Österreicher“ die „Zwiebelfahne hochhält“ und sich gerne mit „gut betuchten Döblinger Tussis“ vergnügt. Aha. Das restliche Programm „ignoriert alle Genre- und Szenegrenzen“, wie die heurige Kuratorin (das wechselt jährlich) Therese Kaiser sagt. Ob Mailath-Pokornys-Nachfolger – der Kulturstadtrat hat am Donnerstag seinen Abschied verkündet („Aufhören, wenn’s am schönsten ist“) – elektronische Musik auch so gut findet, wird man 2019 sehen.

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