Amadeus: Nichts ist passiert

Beim österreichischen Musikpreis hatten sich alle lieb. Für Journalisten gab es während der Verleihung Alkoholverbot.
Marco Weise

Marco Weise

Deutschland hat keinen Musikpreis mehr. Der Echo ist nach dem Antisemitismus-Eklat, für den die beiden Witzfiguren – Pardon! – Rapper Kollegah und Farid Bang gesorgt haben, Geschichte. Vorerst. Hierzulande ist hingegen noch alles in bester Ordnung, wie man am Donnerstag bei der Amadeus-Verleihung sehen konnte. Amadeus? Sie wissen schon, das ist das, was in Deutschland der Echo ist – falsch! – war: Der wichtigste Musikpreis des Landes. Nachdem Deutschland nun keinen Musikpreis mehr hat, ist der Amadeus wohl zum „wichtigsten Musikpreis im deutschsprachigen Raum“ aufgestiegen. Das meinte zumindest Conchita (neuerdings ohne Wurst), die durch die Gala führte und sich dabei gefühlt 24-mal umzog. Viel mehr ist nicht passiert. Man klopfte sich gegenseitig auf die Schultern oder hielt einfach seinen Mund. Nur nicht anstreifen. Und so haben sich alle lieb und artig für den anderen gefreut. Langweilig!

Warum zwischen 21 und 22.30 Uhr in der Roten Bar, wo einige Journalisten die Übertragung verfolgten, ein Alkoholverbot umgesetzt wurde, weiß zwar keiner. Aber vielleicht darf das Volkstheater nicht der Praterstern werden.

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