"Meischi" setzt weiter auf "Frechheit siegt"
Grasser & Co als Justiz-Opfer? Meischberger setzt weiter auf 'Frechheit siegt'.
Walter Meischberger verbringt die beschwerlichen Tage der BUWOG-Anklage in seiner Luxusherberge auf Ibiza. Von dort gibt er Interviews, in denen er die Anklage als politisch motiviert und die Ankläger als "rot-grüne Jäger" geißelt. Zu den vielfach indizierten Korruptionsvorwürfen aber verweigert er jede Aussage.
Lobbyist und Meischberger-Kumpan Peter Hochegger, der in Privatkonkurs ging und offiziell bei einer mildtätigen Verwandten in Brasilien Unterschlupf fand, wurde Montagmittag frisch-fröhlich dinierend in der Meierei des Wiener Nobelrestaurants Steirereck gesehen.
Bis zum Urteil haben alle Angeklagten das Recht, sich zu verteidigen, womit sie wollen; zu leben, wo und wie sie wollen – und auch zu provozieren, wen und wie sie wollen. Fraglich, ob das irgendjemand außer ihnen klug findet. Aber bei Meischberger & Co obsiegt offensichtlich noch immer die Grundeinstellung: Frechheit siegt. Denn wenn stimmt, was der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft vor der Justiz bekräftigte, entwickelten Grasser & Co schon zum Start von Schwarz-Blau im Jahr 2000 einen "Tatplan": Wo immer der Staat Geschäfte machte, wird mitgeschnitten. Damit könnten sich die Freunde a. D. aus besseren Tagen bei Gericht aber bald kräftig schneiden.
Die unverdrossene Inszenierung als Opfer macht so nur dann Sinn: Auch "Meischi" & Co rechnen mit einem strengen Urteil – als "Opfer" lebt es sich damit leichter.
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