Gleichzeitig muss man sagen, dass die einschlägige Auseinandersetzung zunehmend irrationale Züge annimmt und eine differenzierte Betrachtungsweise kaum noch zulässt. Umso mehr verdient eine Stellungnahme des unverdächtigen grünen(!) Bürgermeisters von Tübingen,
Boris Palmer, Beachtung. Er wendet sich vor allem gegen die Fortschrittsfeindlichkeit, die bei Thunberg & Co. so deutlich spürbar ist. Mit Beispielen unterlegt weist Palmer in der Bild-Zeitung auf die für frühere Generationen unvorstellbaren zivilisatorischen Errungenschaften hin. "Nein, wir haben Deine Jugend nicht zerstört", entgegnet Palmer Gretas Anklage. "Wir haben eine Welt erschaffen, die bessere Lebenschancen für junge Menschen bietet als jemals zuvor in der Geschichte."
Diese
Errungenschaften aber basieren auf Aufklärung und Vernunft, auf den Entwicklungen in Technologie und Ökonomie. Also jenen Bereichen, die den Thunbergs dieser Welt als menschenfeindlich und unheilbringend gelten.
Abkühlung tut not
Gewiss ist ein behutsamer Umgang mit den natürlichen Ressourcen mehr denn je ein Gebot der Stunde. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht mit dem Bad des Klimaschutzes das Kind unserer modernen Zivilisation (siehe Palmer) ausschütten. Stattdessen gälte es, um die besten, zukunftsweisenden Lösungen zu ringen. Also das zu tun, was auch bisher Wohlstand, Freiheit und Sicherheit gebracht hat.
Europa wäre gut beraten, sich dessen zu besinnen, was seine Erfolgsstory erst ermöglicht hat.
Die "Panik", zu der uns Greta Thunberg aufruft, ist indes das exakte Gegenprogramm. Es ist die Stimmungslage der Untergangspropheten aller Zeiten. Nicht nur der Planet, auch die Klimadebatte braucht Abkühlung.
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