Das Massaker von Butscha: Wir hätten es wissen müssen

Das Massaker von Butscha: Wir hätten es wissen müssen
Putin hat schon in Tschetschenien und im Donbass zugelassen, dass Zivilisten Gräueltaten angetan werden - nur der Westen hat nicht hingesehen.
Evelyn Peternel

Evelyn Peternel

Es gibt keinen sauberen Krieg. Nicht den mit Drohnen oder Raketen, die Tausende Kilometer entfernt abgeschossen werden, auch nicht den High-Tech-Krieg, von dem Experten gerne reden. Krieg ist immer schmutzig, er tötet immer Unschuldige. Jetzt sind es die Menschen in Butscha und anderen belagerten Orten.

Dort haben sie gewusst, was auf sie zukommen wird, wenn Putin den Befehl zum Einmarsch gibt. Die Frauen ahnten, dass Vergewaltigungen zum Repertoire der Widerlichkeiten gehören, und dass Massenexekutionen kommen, davor warnen ukrainische Experten seit Wochen.

Wir im Westen hätten das hören können. Und noch mehr: Wir hätten seit Jahren wissen müssen, dass Putin und seine Schergen Praktiken in petto haben, die das genaue Gegenteil von „sauberem“ Krieg sind. Im Donbass hat Putin seit 2014 ein Terrorregime zugelassen, bei dem Folter völlig normal war. In Tschetschenien hat er seine Soldaten genau das machen lassen, was die Ukrainer jetzt erleben: Sie plünderten, vergewaltigten, mordeten.

Der Westen hat dabei immer zugesehen – und nichts gemacht. Europa und USA dürfen Putin darum nicht wieder einen gesichtswahrenden Ausweg bieten: Sein nächster Weg darf nur der nach Den Haag sein – zum Internationalen Strafgerichtshof.

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