Lehramt nur als "Plan B"

Ute Brühl

Ute Brühl

Bisher saßen viele auf der Pädagogischen Hochschule, die nie und nimmer den Lehrberuf hätten ergreifen dürfen.

von Mag. Ute Brühl

über Qualifikation im Lehramt

Das Schulsystem hat offensichtlich versagt. Anders kann man es sich nicht erklären, dass junge Menschen, die ein Lehramtsstudium beginnen wollen, nicht korrekt rechtschreiben können. Dass diese jetzt nicht auf die Pädagogische Hochschule dürfen, ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Er macht klar, dass zukünftig nicht jeder Lehrer werden darf.

Bisher – so ist zu vermuten – saßen viele auf der Pädagogischen Hochschule, die nie und nimmer den Lehrberuf hätten ergreifen dürfen. Sie wurschtelten sich durchs Studium und durch den Beruf, sehr zum Leidwesen von Schülern, Eltern und Lehrerkollegen. Meist waren das Maturanten, für die der Lehrer kein Traumberuf war, sondern nur ihr Plan B, weil sie sich anspruchsvollere Studien nicht zugetraut haben. Das zeigen Untersuchungen aus Deutschland, die belegen: Wer die Matura mit einem Notendurchschnitt besser als 2,0 hat, kommt nur selten auf die Idee, Lehrer zu werden.

Deshalb: Ja zu Aufnahmeprüfungen, die so gestaltet sind, dass nur die Geeignetsten sie bestehen. So wie in Finnland, wo nur rund zehn Prozent der Bewerber angenommen werden. Wer diese Hürde schafft, hat dort ein hohes gesellschaftliches Renommee - trotz geringeren Gehalts als in Österreich.

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