Zurück zum Optimismus
Optimismus ist das Immunsystem der Seele, der Gegenspieler zum Raunzertum
Nicht alles, was aus der Mode kommt, sollte man grußlos in den Restmüll befördern. Wer weiß, wann man es wieder braucht. Den Optimismus, zum Beispiel.
Der Berufsoptimist Hugo Portisch sagt im KURIER-Interview: „Ich bin optimistisch, was die jungen Leute betrifft“. Er stärkt damit eine ganze Generation. Denn die Sicht der Älteren auf die Jugend ist heute von zwei Haltungen dominiert: von entmutigendem Mitleid („Also ich möcht' nicht mehr jung sein, ich beneide die Jungen nicht“) und herablassendem Zweifel („Die Jungen sind doch alle faul und ungebildet und nur auf ihr Vergnügen aus“).
Wer heute Optimismus verbreitet, gilt oft als naiv. Zu Unrecht. Denn Optimist sein heißt nicht, dass man sich vor einem Hürdenlauf erwartet, es werde keine Hindernisse geben, sondern dass man die Hürden nimmt, im Vertrauen, dass man es kann. Optimismus heißt nicht, dass man Probleme ausblendet, sondern dass man sich von ihnen nicht den Tag verderben lässt.
Optimismus ist das Immunsystem der Seele, der Gegenspieler zum Raunzertum und somit das, was eine Gesellschaft gesund hält und weiterbringt.
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