Zivildienst-Helden

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Manchmal steht man als Vater durchaus verblüfft vor seinem Nachwuchs.

von Guido Tartarotti

über die "Jugend von heute"

„Papa, wie stimmst du ab?“ – „Naja, ich möchte fürs Berufsheer stimmen, weil ich denke, Schnupperkurs-Soldaten können wenig ausrichten im Ernstfall, und ...“ – „Ich will aber, dass du für die Wehrpflicht stimmst.“ – „Na hör mal, dann musst du in vier Jahren zum Heer, das täte ich dir gerne ersparen.“ – „Ich werde Zivildienst machen, ich halte das für eine ganz wichtige Erfahrung.“ – „Schön, aber das könntest du auch mit einem freiwilligen Sozialjahr.“ – „Ich finde es aber gut, wenn wir Jungen verpflichtet werden, für die Gesellschaft etwas zu tun!“

Ja, manchmal steht man als Vater durchaus verblüfft vor seinem Nachwuchs. Die „Jugend von heute“ ist mitunter anders, als das (ja stets irrtumsanfällige) Klischee behauptet.

Lustig ist das schon. Es ist noch nicht lange her, da galten Zivildiener als Drückeberger und mussten entwürdigende „Gewissensprüfungen“ über sich ergehen lassen („Angenommen, jemand will Ihre Schwester vergewaltigen und Sie haben eine Waffe – was tun Sie dann?“). Heute sind sie Vorbilder – und retten die Wehrpflicht.

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