Die Grünen verschenken ihre Plakatflächen

von Birgit Braunrath

über die Präsentation der falschen Gesichter

Werben Kern, Kurz und Strache für die Grünen, weil sie ständig auf deren Plakaten auftauchen? Nein, es ist umgekehrt, aber die Grünen bemerken es nicht. Weil sie Witz mit Wirkung und Originalität mit Popularität verwechseln. Dabei ist doch Wahlkampf nicht viel mehr als der Kampf um Präsenz, um jede Abbildung, um jede Nennung.

Die Grünen zeigten sich schon im Wahljahr 2013 großzügig und verschenkten ihre Plakatflächen: Sie plakatierten Strache, Stronach, Spindelegger und Faymann als Frauen („Mehr Frauen an die Spitze“), etwas später dann Faymann, Strolz, Mitterlehner und Strache. Heuer fielen Sie mit Kurz- und Kern-Plakaten im sonnenverbrannten Hawaii-Look seltsam auf, danach mit einem Chamäleon und der dreifachen Konkurrenzwerbung: „Im Kern ist Kurz ein Strache“. Und jetzt haben sie eine App lanciert, mit der man Kern, Kurz und Strache vom Plakat herunter zum virtuellen Leben erwecken kann. Das werde „für die junge Zielgruppe weltweit zum ersten Mal“ so gemacht, schwärmt der Kampagnenchef. Man ist geneigt zu erwidern: „Das wird wohl einen Grund haben.“

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