Wien ist nicht nur Wien

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Mit herrlicher Gleichgültigkeit auf die Kapriolen des Benzinpreises schauen

von Guido Tartarotti

über ein Jahr ohne Auto

Erste Bilanz nach einem Jahr ohne Auto: Das geht sich erstaunlich gut aus. Es steigert sogar die Lebensqualität, weil man a) mit herrlicher Gleichgültigkeit auf die Kapriolen des Benzinpreises schauen kann und b) den Ärger über rücksichtslose Rüpel im Straßenverkehr einspart. Es geht sich sogar aus, wenn man Pendler ist – allerdings nur, wenn man das Glück hat, dass ein verlässliches öffentliches Verkehrsmittel direkt vor dem Haus stehen bleibt.

Hat man dieses Glück nicht, erinnert der Weg aus dem Wiener Umland zum Arbeitsplatz in der Hauptstadt oft an eine absurde, sehr teure Weltreise. Es gibt ja einige gute Argumente dafür, dass das Auto in einer Großstadt ein eher unintelligentes Massentransportmittel ist. Dann aber muss man Alternativen zur Verfügung stellen – und akzeptieren, dass Wien zwar politisch an den Stadtgrenzen endet, nicht aber verkehrstechnisch. Warum – nur ein Beispiel – die U-Bahn bis Siebenhirten fährt, nicht aber das Stück weiter zur SCS, zum größten Einkaufszentrum Österreichs, und zur Pendlerstadt Mödling, ist mit Logik nicht erklärbar.

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