Wem Gesang gegeben...

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Fußballerisches und musikalisches Können bedingen einander nicht.

von Guido Tartarotti

über Fußball und Hymnen.

Zu den Härten einer Fußball-Großveranstaltung zählen (neben der Debatte darüber, ob man jetzt „Public Viewing“ sagen darf oder nicht, weil „Public Viewing“ eigentlich „öffentliche Aufbahrung“ heißt) die Hymnen. Bzw. die Tatsache, dass das Fernsehen beim Absingen der Hymnen den Gesang der Fußballer hörbar macht. Was besonders grausam vor Ohren führt, dass fußballerisches und musikalisches Talent einander nicht unbedingt bedingen.

(Hoch ist hier Spanien zu preisen. Da die spanische Hymne keinen Text hat, kann auch niemand falsch mitsingen.)

Bei der laufenden Amerika-Meisterschaft ergab sich übrigens eine besondere Kuriosität: Vor dem Spiel Uruguay gegen Mexiko wurde versehentlich statt der uruguayischen die chilenische Hymne gespielt, der Kapitän Uruguays versuchte aber trotzdem, den Text seiner Hymne darüber zu singen. Das ist ungefähr so, als würde man über „God Save The Queen“ den Text von „I Am From Austria“ singen.

Wie sagte der Satiriker Jan Böhmermann so richtig? Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel.

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