Der Letzte trägt den Müll runter, und am Ende sind alle angepatzt

von Birgit Braunrath

über Dreckschleudern in der politischen Auseinandersetzung

In Graz regieren heute und morgen die „Masters of Dirt“. Und nein, das hat nichts mit Politik zu tun. Es geht um Zweiradakrobatik. Aber vielleicht sollten sich die Motocross-Freestyler lieber einen neuen Namen zulegen. Denn seit die Wahlkampf-Freestyler in Wien „Dirty Campaigning“ treiben, ist der Begriff „Dirt“ echt angepatzt.

Als „Masters of Dirt“ tun sich derzeit Wahlkampf-Strategen hervor, die Kampagnen nicht aus Überzeugung, sondern zur Steigerung des eigenen Marktwerts schnitzen – aus grobem Holz und ohne Rücksicht auf Verletzungsgefahr. Sie wechseln die Parteien, für die sie arbeiten, schneller als sie die Farbe ihrer Krawatte wechseln. Sie schaffen spielend den Spagat zwischen zwei Auftraggebern.

Und während sie für viel Geld an der Glaubwürdigkeit anderer herumschrauben, machen sie sich und ihre Kunden unglaubwürdig. Wer Dreck schleudert, wird sich am Ende selbst unter einer verkrusteten Dreckschicht suchen müssen.

Fazit der Schmutzkübel-Kampagne 2017: Der Letzte trägt den Müll runter, und am Ende sind alle angepatzt.

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