Von Zeit zu Zeit

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Zeit vergeht langsamer, wenn man sich schnell bewegt. Autoraser leben dennoch oft nicht länger.

von Guido Tartarotti

über die Zeit.

Aus Anlass des grassierenden „Zurück in die Zukunft“-Revivals und der bevorstehenden Zeitumstellung ein paar Gedanken über die Zeit:

Zeit ist die einzige Ressource, die jeder geschenkt bekommt (wobei niemand weiß, wie viel) und die jeder verliert, ob er will oder nicht. Trotzdem wird nie Zeit gefunden und beim Fundamt abgeliefert. Aber vielleicht sollte einmal jemand all die auf den Skirennstrecken „liegen gelassenen“ Hundertstel einsammeln.

Die Zeit vergeht seit Einstein langsamer, wenn man sich schnell bewegt. Autoraser leben dennoch oft nicht länger.

Heute verkünden Glücksberater, man müsse lernen, „in der Gegenwart zu leben“, was ein lustiges Paradoxon darstellt. Denn die Gegenwart ist jener nicht fassbare Augenblick, in dem Zukunft zur Vergangenheit wird. Man kann also nicht in der Gegenwart leben, weil es Gegenwart im Grunde genommen nicht gibt. Oder ist es so, dass man nicht nicht in der Gegenwart leben kann, weil es nur Gegenwart gibt?

Und obwohl Zeit unsichtbar ist, haben wir Österreicher (und die Zuschauer, die via 3sat dabei sind und von denen wir uns jetzt verabschieden müssen) jeden Abend Zeit im Bild.

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