Rumpelstilzchen live
Frank Stronach in der „ ZIB2“, entfernt gesprächsähnliche Handlungen verrichtend
Das Bild allein sagte schon alles: Ein weißhaariger, hochrot angelaufener Mann im Zustand des verschärften Rumpelstilzens, aus Nüstern und Ohren dampfend vor Zorn. Und dazu Armin Wolfs Hände am Bildrand, in Gesten der puren Verzweiflung.
Frank Stronach in der „ZIB2“, entfernt gesprächsähnliche Handlungen verrichtend: Das gehört zu den bizarrsten Momenten der österreichischen Fernsehgeschichte, gemeinsam mit Nina Hagens Sexualkundeunterricht im alten „Club 2“ und Otto Waalkes’ Attacke auf Ingrid Thurnhers Schuhbänder – nur deutlich weniger lustig.
Sieht man von Stronachs skurriler, angeblich mit Deutsch verwandter Sprache ab (komischer ist nur Ernst Strassers Englisch), für die er nichts kann, bleibt über: Da sitzt ein störrischer, cholerischer alter Herr, der Fragen als Beleidigung auffasst, die Grundregeln der Höflichkeit nicht akzeptiert und ein, vorsichtig formuliert, flexibles Verhältnis zur Realität hat. Die Vorstellung, dass er Verantwortung im Staat tragen könnte, ist gruselig.
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