Operation Katzenfoto

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Der US-Geheimdienst NSA hat jetzt die weltgrößte Sammlung an öden Katzenfotos

von Guido Tartarotti

über die Spitzelsoftware

Der oberste US-Geheimdienstchef reagiert auf die Enthüllung über die Existenz des Bespitzelungsprogramms Prism mit Empörung. Und zwar mit Empörung über die Enthüllung – nicht über die Bespitzelung. In der Logik eines Geheimdienstlers völlig verständlich – der Gag am Geheimdienen ist ja das Geheime.

In den – via Prism bespitzelten – sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook löste der Galgenhumor bald die Empörung ab: Der US-Geheimdienst NSA habe jetzt die weltgrößte Sammlung an öden Katzenfotos und banalen Sinnsprüchen, wurde da etwa getwittert (eine Anspielung auf die Facebook-Posting-Kultur). Jemand anderer twitterte, Millionen User würden sich über Prism freuen – weil jetzt endlich jemand ihre langweiligen Statusmeldungen lesen muss (so viel zum glamourösen Agentenleben). Tatsächlich hat die Empörung vieler Poster etwas Eitles (ich bin so wichtig, die hören mich sicher ab). Dennoch bleibt eine unangenehme Erkenntnis: Die können uns bespitzeln, wenn sie wollen – und zwar offenbar ganz legal.

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