Zu Hause und daheim
Patriot sein heißt, die Heimat trotz der Patrioten zu lieben.
In Österreich ist man „Österreicher“. Zumindest im Reisepass. Im Herzen ist man Burgenländer, Vorarlberger, Kärntner... Und das wird man nicht los. Auch wenn man Jahrzehnte in Wien lebt. Oder im Ausland.
Eugen Freund ist so einer, der in der Welt zu Hause, aber stets in Kärnten daheim war. „Ich kenne jedes Haus“, sagt er beim Interview in der Heimatgemeinde. Dennoch ist sein Patriotismus abgekühlt. So wie der vieler überzeugter Kärntner. „Vor Haiders Zeit als Landeshauptmann hupte ich immer als Begrüßungsritual im letzten Tunnel vor der Kärntner Grenze. Das habe ich als Protest eingestellt“, sagt Freund.
Da hat also ein Mann, der sich selbst als größter Patriot inszenierte (obwohl er ein Zuagraster war), seinem Land nicht nur einen Polit-Sumpf und Milliarden Schulden hinterlassen, sondern auch einen Knacks im kollektiven Selbstwert.
Zu Unrecht. Kärnten ist so viel mehr als die Summe seiner Skandale. Daher schreiben wir Eugen Freund, der bald nach Straßburg geht, ins Stammbuch: „Patriot sein heißt, die Heimat trotz der Patrioten zu lieben.“
Kommentare