Unter Wasser

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Umwelt: Das ist einerseits für viele die Lizenz zum Rechthaben

von Guido Tartarotti

über den Welt-Umwelttag

Am Mittwoch ist Welt-Umwelttag.

Umwelt: Das ist einerseits für viele die Lizenz zum Rechthaben. Sieht man sich z. B. in Internet-Foren Diskussionen über ökologische Themen an, registriert man verblüfft, wie rasch hier der Aggregatzustand der puren Hysterie erreicht ist. Öko-Dogmatiker, die sich im Besitz quasireligiöser Wahrheiten wähnen, wischen jeden Versuch des Widerspruchs unter Verweis auf angeblich höhere Ziele vom Tisch. Besonders hemmungslos argumentieren die Asketen (das Schöne am Verzicht ist ja, dass man sich anderen überlegen fühlen kann): Wer Fleisch isst/ein Auto besitzt/Flugreisen macht, ist ein Umwelt-Bösewicht. Und aus.

Umwelt: Das ist andererseits für viele die Lizenz zum Leugnen: Klimawandel gibt es nicht, und falls doch, ist er nicht vom Menschen verursacht, und falls doch, ist es mir wurscht. Da wie dort dominiert Lust an der Engstirnigkeit.

Die Wahrheit liegt, so fad das klingt, irgendwo dazwischen. Eine Erkenntnis, die uns leider nicht weiterhilft, wenn gerade das Land unter Wasser steht.

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