Neid und Häme
Es mag ja sein, dass es Karlheinz Essl nicht nur um 4000 Baumax-Arbeitsplätze geht
Es mag ja sein, dass es Karlheinz Essl nicht nur um 4000 Baumax-Arbeitsplätze geht. Die Aussicht, bei einer Pleite dem Ausverkauf seiner Kunstsammlung beiwohnen zu müssen, dürfte ihm unerträglich sein. Aber rechtfertigt das die pure Häme, die sich aus allen Richtungen ergießt und ein öffentliches Schüttbild erzeugt, das kaum noch die Konturen dessen erahnen lässt, was das Sammlerehepaar einst wollte: sich und den Menschen, die dies zu schätzen wissen, zeitgenössische Kunst schenken.
Das Schenken geht sich jetzt nicht mehr aus. Schon tönen notorische Neider: "Ich habe noch Omas Porzellan. Könnte es mir die Republik bitte zur Abwendung meines Privatkonkurses abkaufen?" – Während Omas Porzellan im Kasten verstaubt, ist die Sammlung Essl seit 15 Jahren öffentlich zugänglich. In einem Museum, das die Familie für damals geschätzt 150 Mio. Schilling erbauen hat lassen. Agnes Essl sagte einmal über ihre Beweggründe: "Wir haben etwas geschenkt bekommen und wollen es weiterschenken." Jetzt bekommt sie dafür den Spott. Geschenkt.
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