Gaudi vorbei

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Die Spiele sind vorbei, das Alltägliche hat uns wieder.

von Guido Tartarotti

über die Zeit nach Sotschi

Eben noch hatte der ÖSV-Präsident eine seiner berüchtigten Analysen abgegeben und dem österreichischen Snowboard-Team die Professionalität abgesprochen. Und schon holen die Unprofessionellen Gold und Bronze. Vielleicht sollte der Präsident immer vor wichtigen Ereignissen den Sportlern ausrichten, sie seien eine "Gaudi-Partie" – offenbar wirkt das motivierend.

Die Spiele sind vorbei, und das ist traurig. Denn das Schöne an Sport-Großereignissen ist: Sie funktionieren wie eine Wasserleitung. Man dreht auf und es kommt verlässlich etwas heraus, das uns ablenkt. Das fällt jetzt weg, und das Alltägliche hat uns wieder. Statt Dujmovits regiert Kardashian. Nein, das ist kein armenischer Bobfahrer, sondern eine Frau, die dafür berühmt ist, dass ihr Hinterteil berühmt ist. Zur Strafe muss sie mit Lugner auf den Opernball. Ansonsten geht es wieder um die wichtigste Straße der Welt, also die sogenannte "Mahü", um fehlende Hypo-Milliarden und fehlende Burg-Millionen. Und das ist möglicherweise noch unangenehmer, als es vierte Plätze sind.

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