"Flexi" ist das neue "Stabil". Kein Wunder, wenn nichts Bestand hat außer der Veränderung.

von Birgit Braunrath

über das Zauberwort flexibel

Flexi“ ist das neue „Stabil“: Wenn nichts Bestand hat außer der Veränderung, machen die Menschen das Zauberwort flexibel zu ihrem stabilen Begleiter.

Soeben ist in Deutschland der „Food Report 2014“ erschienen, ein Blick auf neue Essgewohnheiten. Und welcher Typ ist im Kommen? Der „Flexitarier“ – ein Teilzeitvegetarier, der sich die Option auf Fleisch offenhält.

Kein Wunder. In einer Welt, in der Beziehungen so flexibel sind, dass man schon im Freundeskreis den Überblick verliert; in der Jobs so flexibel sind, dass man heute bei dayli arbeitet, morgen vielleicht schon bei Spar, Rewe oder dm; in der die Elektronikindustrie noch flexiblere Arbeitszeiten fordert, gleichzeitig aber „flexiblere“ Bezahlung anbietet, nämlich Arbeitszeitverkürzung statt Lohnerhöhung (in ein hübsches Flexiwort verpackt heißt das dann „Freizeitoption“).

Das angesagte Sportgerät heißt „Flexi Bar“, für den privaten Lauschangriff gibt’s „Flexispy“, und die neue Religion ist die Flexibilität: die maximale Anpassungsfähigkeit an alles, was sich uns nicht freiwillig anpasst.

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