Der das Leben gärtnert

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Sogar Erwin Pröll bekannte sich dazu, ein Baumumarmer zu sein.

von Guido Tartarotti

über Matthias Strolz.

Bei manchen Stämmen der amerikanischen Ureinwohner war so was üblich: Als Initiationsritual ging ein junger Mann in die Wildnis und fastete solange, bis ihm die Geisterwelt Visionen schickte. Dann kehrte er zurück, galt als Mann und bekam einen Namen.

Von jetzt an sollst du genannt werden: Matthias Strolz. Was so viel heißt wie: Matthias Strolz. Es fällt leicht, die Geschichten, die der Neos-Häuptling rauf und runter erzählt, mit den Mitteln des galligen Humors der Gruppe Monty Python zu verspotten: Fünf Tage habe er im Wienerwald gefastet, bis dann am Lagerfeuer sein künftiges Lebensmotto bei ihm vorstellig wurde: „Du bist ein Gärtner des Lebens.“ Wenn er solche und ähnliche Sätze sagt („Ich bin auf der Suche nach der Melodie des Lebens“), wirkt Strolz kein bisschen peinlich, sondern sogar sachlich. Warum auch nicht? Sogar Erwin Pröll bekannte sich dazu, ein Baumumarmer zu sein.

Zu messen ist Strolz an seiner Politik. Seine Ideen zum Bildungssystem – Schulautonomie, individuelle Förderung – klangen schon einmal gut.

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