Das Schutzargument

Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Was haben ich, mein Sparbuch und mein Gehaltskonto davon, dass Steuerausländer hier geschützt werden?

von Birgit Braunrath

über das Bankgeheimnis

Der geheime Nutzen des Bankgeheimnisses, das Finanzministerin Fekter „für unsere Sparer“ schützen will, erschließt sich einer kleinen Sparerin nicht: „Was haben ich, mein Sparbuch und mein Gehaltskonto davon, dass Steuerausländer hier geschützt werden?“

Die seltsamen Erklärungen der Ministerin deuten eher darauf hin, dass die Sparerin, ihr Sparbuch und ihr Konto nur als Schutzargument herhalten müssen: Der automatische Datenaustausch würde nur zu einem „Datenfriedhof der Sonderklasse“ führen, warnt Fekter. „Na und“, erwidert die Sparerin, „verwalten wir nicht auch andere Datenfriedhöfe, in denen keine Milliarden unversteuert begraben liegen?“

Aber die Ministerin will das Bankgeheimnis um jeden Preis halten. „Ist der Preis nicht zu hoch“, fragt die kleine Sparerin, „wenn man all die illegalen Geldtransfers betrachtet?“ Doch die Ministerin hat noch ein Argument: „Das Bankgeheimnis hat eine sehr lange Tradition.“ Und das leuchtet sogar der kleinen Sparerin ein: „Verstehe, das hama immer schon so gemacht. Dann ist alles klar.“

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