Abrüsten

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Zu viele laufen derzeit mit entsicherter Sprache durch die Gegend.

von Guido Tartarotti

über verbales Abrüsten

Ja, es ist heiß da draußen. Trotzdem ein Vorschlag: Können wir versuchen, abzurüsten? Zu viele laufen derzeit mit entsicherter Sprache durch die Gegend.

Nicht jeder, der etwa im Straßenverkehr länger zum Losfahren braucht als Sebastian Vettel, ist deshalb ein Voll-&%§$’#. Vielleicht ist er nur müde oder war abgelenkt oder wollte jemandem das Einparken ermöglichen oder das Reißverschluss-System beachten. Was auch immer ihn zum Trödeln brachte – es geht um einen Lebenszeitverlust von zwei, drei Sekunden, das sollte zu verkraften sein.

Oder: Ist es wirklich nötig, jeden, dessen Meinung man nicht teilt, z. B. als „Degenerationserscheinung“ zu beschimpfen oder ihm ein „One-Way-Ticket“ zu empfehlen?

Oder: Ist es sinnvoll, angesichts der durchaus nicht überraschenden Tatsache, dass es im Sommer heiß ist, gleich Weltuntergangsschlagzeilen zu dichten?

Oder: Muss man Kritik stets als Majestätsbeleidigung auffassen? Vielleicht ist der Kritisierende ja ehrlich besorgt?

Vorschlag: Kühl duschen.

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