Lebensschule Fußball

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Komischerweise unterstellen wir Nonnen gerne einen Hang zu freudloser Lebensführung

von Guido Tartarotti

über fußballnarrischen Nonnen

Wir Medien bewerten das Ungewöhnliche höher als das Gewöhnliche. Hund beißt Mann – keine Geschichte. Mann beißt Hund – gute Geschichte. Mann beißt nach der ersten Barfußbesteigung des Mount Everest auf dem Gipfel einen Hund, der daraufhin alleine den Heimweg zu seinem in einem Vorort von Des Moines, Iowa, wohnhaften Besitzer findet, welcher gerade zum dritten Mal hintereinander einen Blitzschlag überlebt hat – enorm gute Geschichte (Vorsicht beim Nachrecherchieren).

Eine fußballnarrische Nonne (siehe Interview auf Seite 28) ist eine gute Geschichte, weil wir von Nonnen nicht erwarten, Mittelfeldrauten zu analysieren und Van-Persie-Tore zu bewundern (komischerweise unterstellen wir Nonnen gerne einen Hang zu freudloser Lebensführung). Die Lebensfreude von Schwester Beatrix Mayrhofer ist jedenfalls herrlich ansteckend. Und darum kriegt sie hier das Schlusswort: "Aus dem Fußball kann man drei Lektionen für die Friedenssuche lernen. Die Notwendigkeit des Trainings, das Fair Play und den Respekt unter den Gegnern."guido.tartarotti@kurier.at

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