Das Leben bleibt unberechenbar, unzähmbar, spannend.

von Guido Tartarotti

über das unfaire, aber tröstliche Dasein.

Geahnt haben wir es ja immer schon. „Es gibt Menschen, die leben vegan, schlafen zehn Stunden am Tag, haben einen Job mit wenig Stress und sterben trotzdem jung“, erklärt ein amerikanischer Wissenschaftler. Ein Forscherteam in Kalifornien hat festgestellt: Nicht nur das Ausleben von Nico-Rosberg-Komplexen im Straßenverkehr, der Versuch einer heiteren Diskussion über den Beruf der Mutter eines Anwesenden im Café „Zur U6“ oder das nachdenkliche Verweilen an einer Stelle, die sich ein Dachziegel oder Meteorit als Landeplatz ausgesucht hat, kann das Dasein trotz gesunden Lebensstils verkürzen

– sondern auch schlichtes genetisches Pech.

Das Leben ist unfair, aber das hat auch etwas Tröstliches: Man kann sich ein langes Dasein nicht erkaufen, indem man nur noch laktosefreies Wasser trinkt, Suppengrün isst und vier Stunden täglich joggt. Das Leben bleibt unberechenbar, unzähmbar, überraschend, spannend und, frei nach Erich Kästner, lebensgefährlich. Es ist kein Wettlauf, bei dem der gewinnt, der als Letzter im Ziel ist.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 25. Oktober im Theater am Alsergrund zu sehen, am 28. Oktober im Kellertheater Klosterneuburg und am 3. November in der Stadtgalerie Mödling.

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