Labor-Laberl
Alternativen zur täglichen Fleischzufuhr wären ressourcenschonender
Hätte ein Restaurant den „Stammzellen-Burger“ oder „In-Vitro-Nuggets“ auf der Karte, könnte das Gästen heute den Appetit verderben. In 20 Jahren soll es so weit sein. Der Prototyp des Labor-Laberls wurde gestern in London verkostet: blutleer und fettlos, aber immerhin aus gepressten Muskelfasern. Er soll in Serie gehen. Ab jetzt wird jede Menge Geld in die Entwicklung von Laborfleisch für die Massenproduktion investiert und dies mit der Eindämmung von Welthunger und Tierleid argumentiert.
Deutlich zeitsparender und ressourcenschonender wäre es, mehr Menschen von Alternativen zur täglichen Fleischzufuhr zu überzeugen. Sie etwa mit Getreide oder Gemüse in Kontakt zu bringen. Dies sind Grundnahrungsmittel, die bei uns unter dem Titel „Beilagen“ in Umlauf sind. Doch dieser Umstieg ist Utopie angesichts von Schätzungen, dass sich der Fleischkonsum in der ersten Hälfte des 21. Jahrtausends verdoppeln wird. Die Landwirtschaft wird also weiterhin „Beilagen“ anbauen, die wir dann an Tiere verfüttern, um aus ihnen saftige Hauptspeisen zu machen.
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