Kein Verständnis (II)

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Für dieses Raubrittertum fehlt jedes Verständnis.

von Andreas Schwarz

über Geldwechseln am Flughafen

Der kürzlich an dieser Stelle getätigte Hinweis, dass die Formel „Wir danken für Ihr Verständnis“ unzulässig sei, weil um Verständnis für zugemutete Unbill nur gebeten werden kann, hat ein breites Echo gefunden. Auch beim Wiener Flughafen. Dort, wo Passagiere gerade viel Umbau-Ärger erleiden, wird auf Verständnis-Tafeln nun nicht mehr gedankt, sondern gebeten. Danke!

Apropos bitten: Der Passagier bat jüngst vor der Abreise am Wechselschalter einer heimischen Bank in Wien-Schwechat (das sind die mit den originellen Wechselkursen), ob man ihm zwei unpraktische 500-Euro-Scheine in zehn 100er-Noten tauschen könnte. „Haben Sie ein Konto bei unserer Bank?“ – „Äh, nein.“ – „Dann muss ich Ihnen ein Prozent Bearbeitungsgebühr verrechnen.“ – „Was, 10 Euro dafür, dass Sie mir zehn Scheine geben? Sie müssen ja nichts umrechnen.“ – „Ja, aber das ist am Flughafen so.“

Der Flughafen kann nix dafür. Aber für dieses Raubrittertum fehlt jedes Verständnis. Ob dafür gedankt oder gebeten würde. Wird aber eh nicht.

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