Jetlags aller Art
Alle haben auf ihre Art recht.
In zehn Tagen wird die Sommerzeit von der Leine gelassen. Zehn Tage Zeit für alle, die eine zusätzliche Sonnenstunde nach Arbeitsschluss als eine Stunde mehr Leben empfinden, um sich zu freuen. Zehn Tage Zeit für alle, die die Sommerzeit als böswillige Sachbeschädigung an ihrem Lebensrhythmus auffassen, um Protestmails zu formulieren. Alle haben auf ihre Art recht.
Manche Ärzte bewerten die Umstellung als „Mini-Jetlag“ (andere bestreiten das). Wobei Folgendes interessant ist: Viele Menschen riskieren jedes Wochenende viel ärgere Jetlags, ohne sich zu beklagen – indem sie länger aufbleiben. Dies könne die Schlafqualität stören, mahnen Ärzte. Vernünftiger sei es, jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen.
Ja eh. Vernünftiger. Das Leben darf aber schon auch Spaß machen, oder? Oder andersherum gefragt: Wenn das Leben nur in der Vermeidung von Jetlags aller Art besteht – wozu soll man dann überhaupt aufstehen? In diesem Sinne, um ein wunderbares Wort von Papst Franziskus aufzugreifen: „Guten Appetit!“ Aufs Leben. guido.tartarotti@kurier.at
Kommentare