Kein Helfer will alle allein versorgen. Jeder trägt das bei, was er schultern kann.

von Birgit Braunrath

über ungeahnte Kräfte, die durch die Flüchtlingsnot freigesetzt werden

Der Mensch wächst mit seiner Aufgabe. So lange er diese für bewältigbar hält. Schön zu sehen, wie Tausende Österreicher dieser Tage mit ihrer oft selbstgestellten Aufgabe in der Flüchtlingsbetreuung wachsen.

Das Interessante dabei: Keiner der vielen, vielen Helfer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Abertausende allein versorgen zu wollen. Jeder trägt das bei, was er schultern kann.

Bei ÖBB-Mitarbeitern, NGO-Vertretern, Polizei-, Feuerwehr- und Bundesheereinsatzkräften ist es vielfach die Bereitschaft, weit mehr zu leisten, als ein regulärer Dienstplan vorsähe. Bei anderen ist es oft der persönliche Wunsch, das einzubringen, was man hat oder geben kann – von medizinischer Unterstützung über Organisations- oder Übersetzungshilfe bis zu Aufräum- und Abwaschdiensten; von Sach- über Geldspenden bis zur Quartierbereitstellung. Jeder Handgriff macht das scheinbar unbewältigbare Große ein Stück kleiner.

Wenn jeder Einzelne nur so viel beiträgt, wie er gut schaffen kann, sind in diesem Land mehr Kapazitäten verfügbar, als gebraucht werden.

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