In einer Woche ist Schule
Dabei fing mit sechs Jahren alles so hoffnungsfroh an
Der 14-Jährige hat sich beim Kopfsprung eine blutig-blaue Nase geholt. Er klagt nicht. Weder über Schmerzen, noch über die Hänseleien der anderen. Seine Sorgen sind anderswo gebündelt: „Mama, in einer Woche ist Schule. Kannst du irgendwas dagegen tun?“
Was tut einer Mutter mehr weh, als ihrem Kind bei Schmerzen nicht helfen zu können? Gegen die Nasenverletzung hat sie Eis-Umschläge parat. Bei Verletzungen, die das Schulsystem dem Kind zufügt, fühlt sie sich machtlos.
Dabei fing mit sechs Jahren alles so hoffnungsfroh an. Genau so, wie die KURIER-Schulstartserie den perfekten ersten Schultag skizziert: Die ganze Familie im Klassenzimmer, der Sohn stolz und wissensdurstig, der Fotoapparat dabei, die Schultüte randvoll mit pädagogisch wertvollen Überraschungen, gemeinsames Mittagessen, feiern, Freudentag.
Und dann? Nach drei Tagen fragte der Sohn: „Muss ich da heute hin?“ Dieselbe Frage stellt er jetzt mit 14 immer noch. Dass Schule eine Kinderernüchterungsanstalt ist, kann nicht allein am Lehrerdienstrecht liegen
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