Im eigenen Strafraum
Jede Sportart hat ihre Exoten.
Jede Sportart hat ihre Exoten. Etwa die Australier im Skilanglauf, die Senegalesen im Bobfahren oder die Österreicher im Fußball. Dennoch kommen wir Fußballnarren vor Abpfiff der Legislaturperiode nicht an Kicker-Metaphern vorbei: Jetzt entscheide „die Beinarbeit“, kommentiert Meinungsforscher Günter Ogris und meint damit die Hausbesuche der Funktionäre. Die Regierungsparteien würden „den Ball bei allen Themen sehr flach halten“, analysiert Politikforscher Peter Ulram und nennt das „Defensivstrategie“. In der Praxis heißt das: Geplänkel im eigenen Strafraum, keine Vorstöße, mauern, Zeit schinden. Die Bildungsministerin erklärte gestern: „Religion ist uns so wichtig, dass ich mich dagegen verwahre, das Thema in den Wahlkampf hineinzuziehen.“ Und das Verkehrsministerium schafft es leider erst kurz nach der Wahl, die längst fällige Evaluierung der Rettungsgasse zu präsentieren.
Niemand will jetzt den entscheidenden Fehler machen. Alle warten auf den Schlusspfiff. Hoffentlich steht es bis dahin nicht 3:0 gegen Österreich.
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