Man sollte meinen, die Aberglauben erzeugende Industrie habe einen Rückschlag hinnehmen müssen.

von Guido Tartarotti

über Horoskope und Glücksbringer

Man sollte meinen, die Aberglauben erzeugende Industrie habe gerade einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Immerhin ist die Welt ziemlich spektakulär nicht untergegangen, und auch die angekündigte Zeitenwende scheint im Stau stecken geblieben zu sein, denn die Zeit macht keine Anstalten, sich zu wenden.

Und dennoch: Aberglaube ist hoch im Kurs. Wir glauben so sehr daran, dass bis unter die Nachweisgrenze verdünnte Pflanzenextrakte gegen Bauchweh helfen können, dass sie wirklich helfen. Wir erkennen uns in Jahreshoroskopen wieder, obwohl wir wissen (dazu gibt es Untersuchungen), dass jeder Horoskoptext auf jeden Menschen zutrifft, weil unser Hirn das Zutreffende höher bewertet als das nicht Stimmige. Und wir Österreicher kaufen in den kommenden Tagen mehr als zehn Millionen Silvester-Glücksbringer. Übrigens: Die Universität Basel ließ die Wirksamkeit von Glücksbringern testen – Studenten mit Glücksbringer hatten bei Prüfungen nicht mehr Erfolg als andere. Aber die haben sicher nur zu wenig dran geglaubt.

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