Frage der Zeit

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Damals war a Stund' ned so schnell um.

von Guido Tartarotti

über Sommer und Zeit.

Es gibt ja das Gerücht, dass die Sommerzeit eingeführt wurde, um Strom zu sparen, aber das ist natürlich eine glatte Lüge. In Wahrheit wurde die Sommerzeit eingeführt, damit die Leute beschäftigt sind. Mit streiten. Ob der „Mini-Jetlag“ wirklich so arg ist oder ob seine Wirkung überhaupt erst dadurch eintritt, dass man an diese Wirkung glaubt. Warum manche Menschen den „Mini-Jetlag“ beklagen, obwohl sie im Urlaub oder am Wochenende viel schlimmere Rhythmusverschiebungen gerne in Kauf nehmen. Ob man die Uhren vor- oder zurückstellen muss oder sie am besten dort stehen lässt, wo sie immer stehen.

Einmal schrieb eine Leserin, das Beste sei, auf die „natürlichen Rhythmen“ zu achten und mit der Sonne schlafen zu gehen und aufzustehen. Das bedeutet dann, im Juli etwa acht Stunden pro Nacht zu schlafen und im Dezember knapp 16, und klingt auch nicht nach einem sinnvollen Konzept.

„Damals um die selbe Zeit/da war’s no ned so spät wie heut“, wusste schon der Philosoph Wolfgang Ambros. „I waaß ned warum/aber damals war a Stund ned so schnell um.“

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" läuft am 21. April in der Hinterbrühl, Anningersaal, am 28. April im Wilheringerhof, Klosterneuburg, am 6. Mai im Kulturcentrum Wimpassing, am 23. Mai im Theater am Alsergrund, am 31. Mai in der Kulisse Wien und am 8. Juni im Casino Baden.

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