Im Idealfall spielt gar niemand mit Waffen-Attrappen.

von Guido Tartarotti

über Geschlechterzuordnungen

Wir haben ja nichts gehabt damals. Nur einen Fernsehsender (FS2 kam nur ganz selten rein, wenn der Wind stark aus Süden blies), und den nur schwarz-weiß. Das Handy hieß „Telefonzelle“ und war zu schwer, um es einzustecken. Ein Freund besaß das erste Videospiel namens „Tennis“: Zwei Striche, ein Punkt.

Schön war das. Man musste, um sich zu beschäftigen, heute kaum vorstellbare Dinge tun, wie Lesen oder Fußballspielen. Nur eins war unangenehm: die strikte Geschlechterzuordnung. Das konnte mühsam sein, wenn man Bub war, aber kein Interesse an Technik hatte. Höchststrafe: Die gern verschenkten, 30.000-teiligen Modell-Kriegsschiffe, die es zusammenzukleben galt – eine unfassbar öde Tätigkeit.

Dass sie jetzt z. B. in Schweden versuchen, die Kinder geschlechtsneutral zu erziehen, indem sie sie in manchen Kindergärten als „ersie“ anreden, ist trotzdem Schwachsinn. Ebenso wie der Versuch, auch Mädchen mit Spielzeugpistolen zu versorgen. Im Idealfall spielt nämlich gar niemand mit Waffen-Attrappen.

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