Dieser grenzphilosophische Satz macht klar, wie Erfolg geht: mit Leichtigkeit.

von Birgit Braunrath

über Roland Leitinger, den smarten Silbermedaillengewinner von St. Moritz

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, so sagt man. Und dann gewinnt einer Silber und findet keine Worte.

Dennoch war es schön, Roland Leitinger sprachlos vor Freude über sein WM-Silber zu sehen. Denn in Wahrheit fand er schließlich doch noch die Worte des Tages. Und gemeint ist hier nicht sein herrlicher Stoßseufzer: „Halleluja, Oida!“ Gemeint ist vielmehr eine geniale Aussage aus dem anschließenden Interview, die beinahe untergegangen wäre: „Es hat sich leicht angefühlt, weil ich gut Ski gefahren bin.“

Dieser grenzphilosophische, leichtfüßig dahergesagte, postleistungsgesellschaftliche Ansatz macht in gut verständlicher Form klar, wie Erfolg geht: mit Leichtigkeit.

Und das heißt überhaupt nicht, dass Training überflüssig wäre, sondern nur, dass krampfhaft siegen wollen überflüssig ist. Nicht, dass Arbeit unnötig wäre, sondern dass sie Spaß machen darf. Nicht, dass Ernsthaftigkeit unangebracht wäre, sondern dass man sich selbst nicht so wichtig nehmen soll, dass man das eigene Gewicht kaum noch derschleppt. Denn, so sagt man doch: Schwer ist leicht was.

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