Danke, Palmers, erniedrigen und überhöhen können wir uns selbst. Wenn wir das wollen.

von Birgit Braunrath

über die jenseitige Kommunikation eines Wäschekonzerns

Danke, Palmers, erniedrigen und überhöhen können wir uns selbst. Wenn wir das wollen. Dazu brauchen Frauen weder erdige Osterhöschennester, noch durchsichtige Drei-Groschen-Texte wie die jüngste Stellungnahme des Wäschekonzerns. Darin rollt man Frauen mit einer besonderen Frauenrolle, die – mit ,Mutter Natur‘ assoziiert – Gleichgewicht in unser geordnetes Chaos bringt.

Was dieser hymnenhafte Humbug heißen soll, weiß wahrscheinlich niemand. Hauptsache, er rechtfertigt den Erdhaufen und das Baumskelett, welche, völlig deplatziert, ein Unterhosenfoto zieren. Man hätte auch sagen können: „Sorry, da haben wir uns in der Ästhetik geirrt.“ Aber Palmers turnt sich lieber durch strategische Kommunikationsverrenkungen und hüstelt, man wolle doch nur zeigen, wie die Natur in (sic!) unser städtisches Leben Einfluss nimmt. Das Ganze als Teil der „gelebten Firmenphilosophie“: Die Kunst, eine Frau zu sein.

Wissen Sie, was? Es ist keine Kunst, eine Frau zu sein. Es ist schön, bereichernd, spannend, vielfältig, täglich aufs Neue überraschend. Aber manchmal ist es eine Kunst, sich das Frausein nicht vermiesen zu lassen.

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