Sogar Erwin Pröll und Josef Pühringer mussten zuletzt Kritik einstecken

von Birgit Braunrath

über Michael Häupls ungeschickte Reaktion auf Kritiker

Die Zeit der unantastbaren Herrscher geht zu Ende. Einerseits, weil sich die allerletzten Prachtexemplare dieser Spezies zurückziehen. Andererseits, weil heute keiner mehr Kraft seines Amtes oder Egos sakrosankt ist. Sogar Erwin Pröll und Josef Pühringer mussten zuletzt Kritik einstecken (dass Pühringer übrigens diese Woche im ZiB 2-Interview, ohne zu beschönigen, erneut eingestanden hat, sein rein männlich besetztes Landesregierungsteam sei „ein Fehler“ gewesen: Hut ab!)

Unantastbare Herrscher machen keine Fehler. Einem ist dieser Tage dennoch einer unterlaufen: Michael Häupl, dem Letzten seiner Art. Häupl sagte nach Angriffen von Parteikollegen, es ärgere ihn, „wenn sich politische Ziehsöhne im Grenzbereich zu Brutus bewegen“.

Mit der Anspielung auf die Ermordung Caesars durch Brutus und dessen Mitverschwörer weckt Häupl Assoziationen, die er sich wohl lieber erspart hätte: Erstens weiß jeder, wer 44 v. Chr. den Kürzeren gezogen hat. Und zweitens war die Verschwörung eine Reaktion darauf, dass Caesar sich zum Herrscher auf Lebenszeit ernennen hatte lassen. – Etwas, das Häupl nie in den Sinn käme.

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