Herbert Kickl ist bisher nicht als Eckpfeiler der heimischen Philosophieszene aufgefallen.

von Birgit Braunrath

über die Hofer-These, der Innenminister sei ein Philosoph

Zugegeben, Politik ist eine Verkaufs-Show. Und dabei wird dieser Tage eben gewagt formuliert und geschickt verbal-gedrechselt, um sich und die Seinen aus dem rechten ins richtige Licht zu rücken.

Doch die Beförderung Innenminister Kickls zum „Philosophen“ (© Norbert Hofer) ist so originell, dass selbst hauptberufliche Lebenslauf-Exegeten vor Neid erblassen. Beobachtern ist Herbert Kickl in den vergangenen Jahren nicht als Eckpfeiler der heimischen Philosophieszene aufgefallen, eher als Heimatdichter abenteuerlicher Plakatreime.

In Kickls Lebenslauf ist allerdings vermerkt, dass er von 1989 bis 1996 Geschichte- und Philosophie-Student gewesen sei (wenn auch ohne einen Abschluss zu machen). Und darauf dürfte sich Hofers These, Kickl sei „ein Philosoph“, stützen.

Glaubt man Voltaire, ist Kickls jüngste Aussage, Asylwerber "konzentriert" an einem Ort "halten" zu wollen, tatsächlich Philosophie: „Wenn der, der zuhört, nicht weiß, was der, der spricht, meint, und wenn der, der spricht, nicht weiß, was sein Sprechen bedeutet – das ist Philosophie.“

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