Das Ohrwaschl - "Tschuldigen"

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Andreas Schwarz und Guido Tartarotti
Eine 338.000-Euro-Kampagne der Stadt Wien macht Werbung fürs Entschuldigen im Straßenverkehr - eine Erziehungsmaßnahme, die man sich sparen könnte? Offensichtlich nicht...
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Wien schlägt ab heute neue Töne an. Es wird wieder „Tschuldigen“ gesagt. – Zur Info für Zugereiste: „Tschuldigen“ (sprich: „Dschuidig’n“) ist Wienerisch für „Entschuldigen Sie bitte!“ und spielt im täglichen Sprachgebrauch kaum noch eine Rolle, weil es immer häufiger durch die Wendung: „Heast, du Oasch!“ ersetzt wird.Auf Wunsch der Wiener Verkehrsstadträtin soll sich das ändern. Mit der heute beginnenden Kampagne „Tschuldigen ist nie verkehrt“ will sie alle Verkehrsteilnehmer dazu animieren, emotional vom Gas zu steigen. Was heißt das konkret? Zum Beispiel, dass der Motorradfahrer, der sich haarscharf  vor einer Fußgängerin auf dem Zebrastreifen einbremst, „Tschuldigen“ sagt.„Tschuldigen, wo leben wir? Ist das nicht selbstverständlich?“, fragt der Verstand. Offensichtlich nicht. Sonst würde die Stadt nicht 338.000 Euro ausgeben, um Werbung fürs Entschuldigen zu machen. Hier eine Gratiszugabe: „Bitte, Danke und Grüßen sind auch nie verkehrt!“ - BB

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Guido Tartarotti, Andreas Schwarz und Birgit Braunrath.

 

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