Das Ohrwaschl - Stromsparziel

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Andreas Schwarz und Guido Tartarotti
Ein Gesetz, dass Trafiken weniger Zigaretten, Tankstellen weniger Sprit und Konditoreien weniger Kuchen verkaufen sollen, wäre marktwirtschaftlicher Unsinn. Oder?
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Seit die „Wirtschaft“ den NachnamenKrise“ trägt, zeigt sich immer öfter, wie unlogisch und unfair ihre Mechanismen sind. Manchmal ist der staunende Betrachter sogar versucht, griffigere Adjektive zu verwenden. „Schwachsinnig“ wäre etwa angebracht, wenn man den Gesetzesentwurf zum Thema „Energieeffizienz“– auf Österreichisch: „Stromsparen“ – betrachtet:Unternehmen, die vom Stromverkauf leben, sollen danach trachten, weniger Strom zu verkaufen, damit Österreich sein EU-Stromsparziel erreicht. Und weil kein Unternehmer freiwillig Umsatzeinbußen herbeiführt, wird es Strafzahlungen geben. Und weil Unternehmen immer noch nach marktwirtschaftlichen Gesetzen und nicht nach Gesetzesentwürfen aus dem Wirtschaftsministerium funktionieren, werden die Strafzahlungen auf die Kunden abgewälzt.Und so führt der Sparzwang zu höheren Stromrechnungen. Aber selbst dieses Paradoxon überrascht in der Krise niemanden mehr. - BB

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Guido Tartarotti, Andreas Schwarz und Birgit Braunrath.

 

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