Das Ohrwaschl - Mommy Wars

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Andreas Schwarz und Guido Tartarotti
Den gehässig geführten Streit im US-Wahlkampf, ob Mutter sein Arbeit ist, braucht niemand. Aber im "Krieg" um Wählerinnenstimmen ist jedes Mittel recht.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Der US-Präsidentschaftswahlkampf ist um einen Kriegsschauplatz reicher. „Mommy Wars“ heißt die gehässig geführte, aufgeheizte Retro-Debatte, ob „Nur-Hausfrau-und-Mutter-Sein“ unter „Arbeit“ falle.

Dabei ist die Frage längst geklärt: Mutter sein ist die herausforderndste, anspruchsvollste Arbeit der Welt, kann aber nie Erwerbstätigkeit sein, weil kein Arbeitszeitgesetz und keine Gewerkschaft solche Arbeitsbedingungen zuließen und weil sich „Pops“ leichtfertig aus der Elternarbeit vertschüssen würde, wenn „Mommy“ dafür Geld bekäme.

Das wirklich Ernüchternde an der Debatte aber ist: „Mommy Wars“ geht zurück auf einen Buch-Besteller-Titel aus 2006. Die Journalistin Lesley Morgan Steiner sammelte damals 26 Essays von Müttern – berufstätige und Hausfrauen –, um endlich alle Mütter zu verbünden und den zermürbenden „Catfight“ (deutsch: Zickenkrieg) für immer zu beenden. Stattdessen wurde aus dem „fight“ ein „war“. Ein Krieg um Wählerinnenstimmen. - BB

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Guido Tartarotti und Andreas Schwarz.

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