Das Ohrwaschl - Im kalorienfreien Raum

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Andreas Schwarz und Guido Tartarotti
An der Universität Tokio haben Wissenschaftler eine sogenannte Diät-Brille mit eingebauter Kamera und optischer Verzerrung entwickelt.
Birgit Braunrath

Birgit Braunrath

Der mündige Mensch lässt sich ungern täuschen. Einzig die Selbsttäuschung ist erlaubt bis erwünscht. Man süßt neuerdings mit „Stevia“ (siehe kurier.at/gesundheit) – und wähnt sich sogleich im kalorienfreien Raum. Dass aber der Guglhupf auch Mehl und Butter, der Joghurt-Drink auch Fett und Fruchtzucker enthält, wird ausgeblendet, schlägt sich womöglich auf die Hüften, nicht aber aufs schlechte Gewissen. Die Selbsttäuschung lässt uns zugreifen. Sie funktioniert aber auch in umgekehrter Richtung: An der Universität Tokio haben Wissenschaftler eine sogenannte Diät-Brille mit eingebauter Kamera und optischer Verzerrung entwickelt. In Tests wurden Probanden Kekse, die diese in der Hand hielten, doppelt so groß gezeigt, während die Hände in Originalgröße erschienen. Daraufhin sank der Verzehr um zehn Prozent. Schlussfolgerung: Das Auge isst mit – je größer der Verzerreffekt, desto geringer der Verzehreffekt. - BB

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Birgit Braunrath, Andreas Schwarz und Guido Tartarotti.

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